📍 Zwickauer Str. 159 - 09116 Chemnitz - 📞 Praxistelefon 0371 651 388 88 -  📠 0371 651 388 90


Demenz Alzheimer

Demenz und Alzheimer

Abstinenzkontrollprogramm zur MPU

Was ist Demenz?

Demenz hat in den letzten Jahren deutlich an Aufmerksamkeit gewonnen, was den Eindruck erweckt, Demenz breite sich stärker aus, als früher. Dies ist einerseits wahr und hängt mit der steigenden Lebenserwartung zusammen, andererseits ist es eine Täuschung aufgrund der Öffentlichkeit, welche das Thema Demenz zunehmend erfährt. Nicht zuletzt auch durch Personen des öffentlichen Lebens. Prominente wie Gerd Müller, Rudi Assauer, Harald Juhnke, Peter "Columbo" Falk, Gunter Sachs oder der ehemalige US-Präsident Ronald Reagan haben mit ihrem Namen dazu beigetragen, dass Demenz enttabuisiert wird.


Viele verstehen Demenz (lat. von "demens" = unvernünftig) als eine Krankheit, doch im strengeren Sinn ist mit Demenz ein chronisches, organisches Psychosyndrom, also eine gleichzeitige Kombination verschiedener Krankheitsanzeichen gemeint. Welche Ursache für diese Anzeichen vorliegt, lässt der Begriff „Syndrom“ im Gegensatz zu „Krankheit“ offen. Die neuropsychiatrische Störung Demenz geht allgemein zwar stets auf eine organische Hirnveränderung zurück, doch dafür kann beispielsweise ein Trauma, ein Schlaganfall, ein Tumor oder auch eine systemische Erkrankung die Ursache sein. Bei Alzheimer-Demenz, der häufigsten Form und Ursache von Demenz, handelt es sich demnach um ein Krankheitsbild. Alzheimer ist daher auch nicht synonym mit Demenz und wird eigens klassifiziert. Nach ICD-10 ist Alzheimer-Demenz in der Psychiatrie mit F00* codiert. Es gibt auch die Vaskuläre Demenz F01, Demenz bei andernorts klassifizierten Krankheiten F02* sowie F03 für nicht näher bezeichnete Demenzen. Eine genaue Abklärung ist notwendig, um die jeweils optimale Therapie einleiten zu können. Je früher dies geschieht, desto vielversprechender.


Anfrage zum Alzheimer und Demenz Screening

Demenz Screening | ZSG Chemnitz

🛈 Der Demenz Test zur Abklärung eines Verdachts auf eine Demenz wird über die Versichertenkarte abgerechnet und von der Krankenkasse übernommen. Ihnen entstehen durch das Screening keine Kosten.


Wie läuft ein Demenz Screening ab?

Interessierte Erwachsene, welche nachlassende Konzentration und Erinnerungsvermögen bemerken,  können über obiges Formular eine unverbindliche Terminanfrage zu einem etwa 75 Minuten langen Demenz Screening im ZSG Chemnitz stellen. Nach unserer Rückmeldung zur Vereinbarung eines Termins beginnt das Screening mit einer allgemeinen Anamnese, in welcher die eigne Vorgeschichte erfasst wird. In der eigentlichen Testung folgen anschließend verschiedene Aufgaben zur Ermitlung der kognitiven Leistung. Die Ergebnise werden mit statistischen Daten nach Geschlecht, Alter und Bildungsgrad abgeglichen und erlauben eine objektive Aussage darüber, ob die kognitive Leistung tatsächlich verdächtig ist. In diesem Fall lässt sich die Diagnostik vertiefen und mögliche Behandlungsoptionen werden besprochen, um ein Fortschreiten der Symptome bestmöglich zu bremsen. Wir garantieren zudem unser schnellstmögliches Arztgespräch.

Symptome und Verlauf von Demenz

Typisch für das Syndrom Demenz ist eine deutliche Einbuße an kognitiven Fähigkeiten (Lernen, Logik, Erinnern), die eigentlich als erworben galten, sowie der Verlust sozialer und emotionaler Fertigkeiten. Insbesondere betroffen sind zumeist das Kurzzeitgedächtnis, das Denkvermögen, Sprache und Motorik. Dies kann auch eine Veränderung der Persönlichkeit bedingen. Das Ausmaß der Beeinträchtigungen hängt entscheidend vom Stadium der Demenz ab. 


In den Anfangsstadien bleibt die Demenz unauffällig, da betroffene Personen die Symptome mit den ihnen gegebenen Ressourcen kompensieren können. Nur eng vertrauten Personen, die längeren Kontakt pflegen, könnten die Symptome im Alltag frühzeitig auffallen. Betroffene, die bereits ein Leben lang viele soziale Kontakte pflegten, überspielen diese aber umso besser. Im nächsten Stadium gehen vor allem Erinnerungen verloren, die bereits länger zurückliegen. Damit verbunden können erste Wortfindungsstörungen, Rechenstörungen oder Störungen der räumlich-zeitlichen Orientierung sein. Auch hier macht sich eine gewisse Kompensation, eher wenig erfolgreich, durch Müdigkeit deutlich.


Im letzten Stadium der Demenz sind die Betroffenen so stark eingeschränkt, dass sie selbst nahe Angehörige nicht mehr wiedererkennen und die Motorik sich bis zu völliger Apathie gewandelt hat. Zuvor wird der Gang kleinschrittiger, die Füße schlurfen und die Betroffenen stehen eher breitbeiniger. Es handelt sich um das letzte Stadium, da Demenz mit Abbau der Nervenzellen im Hirn die Lebenserwartung einschränkt. Die medizinische Versorgungslage in Deutschland erlaubt es aber zumindest, körperlich bei relativ stabiler Verfassung zu bleiben.

Demenz und Diagnostik

Um Demenz ideal begleiten zu können, ist eine möglichst frühe Diagnose der mit Demenz verbundenen Krankheit entscheidend. Da Symptome wie beschrieben anfangs meist gut kaschiert werden können, ist das jedoch nicht immer einfach. Dafür ist nicht nur die Kompensation des von Demenz betroffenen Menschen verantwortlich, sondern oft auch das Alter als Begründung. Die Erkrankung tritt mit höherem Alter umso wahrscheinlicher auf. Angehörige, die entsprechende Defizite meist als erste Außenstehende wahrnehmen, erklären sich die Symptome beispielsweise bei Alzheimer-Demenz dann als erstes mit einer dem Alter geschuldeten Zerstreutheit.


Tatsächlich ist ein gewisses Defizit kognitiver Leistungen im fortgeschrittenen Lebensalter auch völlig normal. Deshalb ist es bei der Diagnostik von Alzheimer-Demenz beispielsweise auch entscheidend, welchen Bildungsgrad der Patient genossen hat, welchem Geschlecht er angehört und wie alt er ist. Im Rahmen dieser Parameter können dann durch standardisierte Tests eines ausgiebigen Screenings Gruppenvergleiche angestellt werden, die eine objektive Aussage ermöglichen. Zur Diagnose führen neben derartigen Tests auch Laborwerte, bildgebende Verfahren für Aussagen über das Gehirn und die Auskünfte von Angehörigen. All dies ermöglicht es, im Vorfeld einer Behandlung, eine Eingrenzung auf die wahrscheinlich vorliegende Krankheit zu treffen bzw. alternative Erklärungsansätze per Ausschlussdiagnose zu verneinen.


Häufiger melden sich Angehörige oder Menschen, die von Demenz betroffen sind, aber aufgrund einzelner Symptome, die sich nicht mehr durch weniger besorgniserregende Gründe erklären lassen. Typische Verhaltensstörungen bei Demenz sind da ein klassisches Beispiel.

Verhaltensstörungen bei Demenz

Mit der Demenz assoziiert sind verschiedene Verhaltensstörungen, deren Auftreten möglich sein kann. Einige treten öfter auf, andere seltener. Eine Studie der Wissenschaftler A. Mirakhur, D. Craig, D.J. Hart, S.P. Mcllroy und A.P. Passmore zeigte 2004 folgende Wahrscheinlichkeiten von Verhaltensstörungen bei Demenz:


  • Apathie zu 76%
  • Herumirren ohne Ziel zu 65%
  • Essen von Unessbarem zu 64%
  • Aggression zu 63%
  • Schlafstörungen zu 54%
  • Depression zu 54%
  • Angst zu 50%
  • Wahn zu 50%
  • Enthemmung zu 30%
  • Halluzinationen zu 28%
  • Euphorie zu 17%

Demenz und ihre Ursachen

Werfen wir noch einen genaueren Blick auf die Ursachen von Demenz und somit auf die konkreten Erkrankungen. In den meisten Fällen tritt das Syndrom Demenz infolge einer eigenständigen Krankheit auf, sodass die Demenz das gesamte Krankheitsbild ausmacht. Die Frage, welche Krankheit vorliegt, hängt somit davon ab, warum typischerweise die Nervenzellen absterben.


Wir Menschen haben im Gehirn ganz verschiedene Gehirnzellen, von denen die Nervenzellen als die wichtigsten gelten. Sie werden auch Neuronen genannt. Im Gehirn des Menschen existieren von Ihnen geschätzt 100 Milliarden bis eine Billion – also unfassbar viele! Diese Zellen sind elektrisch erregbar. Das heißt, sie reagieren auf elektrische sowie chemische Signale. Von der jeweiligen Reaktion hängt ab, was wir als Information, zum Beispiel als Erinnerung oder Reiz, wahrnehmen. Sobald aber die Neuronen in ihrer Kommunikation beeinträchtigt sind, schwächt das Signal ab, wie ein Telefongespräch das immer undeutlicher durch die Leitung klingt bis es versiegt.


  • Alzheimer-Demenz - hier ist der Störenfried das sogenannte Plaques, worauf im nächsten Abschnitt genauer eingegangen wird. Weshalb sich diese Eiweißablagerungen bilden, ist nicht ausreichend erklärt. Offenbar spielt aber die Genetik eine Rolle, sodass Mutationen im Erbgut den Ausbruch von Alzheimer-Demenz begünstigen.


  • Vaskuläre Demenz - hier degenerieren die Nervenzellen im Gehirn aufgrund von Durchblutungsstörungen, wobei hier auch eine Hirnblutung aufgrund von Bluthochdruck ursächlich sein kann. Seltener führen Gefäßentzündungen zu Vaskulärer Demenz. Die Unterversorgung der Zellen führt aber in allen diesen Fällen zum Absterben. Es ist wie ein Schlaganfall auf Raten. Ist wiederholt die selbe Region des Hirns betroffen, spricht man deshalb auch von einer Multi-Infarkt-Demenz.


  • Lewy-Body-Demenz - eine weitere Form der Demenz. Hierbei sind die sogenannten Lewy-Körperchen entscheidend, welche sich in den Nervenzellen der Großhirnrinde ablagern und so die Kommunikation der Nervenzellen behindern. Auch hier sind genauere Ursachen noch in der Forschung.


  • Frontotemporale Demenz - Sie ist gekennzeichnet durch Nervenzellensterben in Stirn- und Schläfenlappen. Man vermutet hier ebenfalls genetische Faktoren, kann jedoch noch keine klare Aussage zu den Ursachen treffen.


  • Sekundäre Demenz - Sie tritt seltener auf und wird gemäß ihrer Bezeichnung einer Primärdiagnose nachgelagert als eine Art Begleiterscheinung festgestellt. So kann eine Sekundäre Demenz beispielsweise durch Depression, Alkoholmissbrauch, eine Schilddrüsenerkrankung oder Vitaminmangel ausgelöst werden.


Zusammenfassend ergeben sich für Demenz trotz eher unklarer Ursachen einige Risikofaktoren. Erstens ist ein höheres Alter mit höherem Risiko verbunden, eine dementielle Krankheit zu erleiden. Demnach wächst mit der Lebenserwartung einer Gesellschaft auch die Wahrscheinlichkeit einer Volkskrankheit. Derzeit unterscheidet man eine präsenile Demenz, die sogenannte Pick-Krankheit, welche vor dem 65. Lebensjahr auftritt, sowie eine senile Demenz, welche nach dem 65. Lebensjahr auftritt und auch als Altersdemenz bzw. Alzheimer bezeichnet wird. Unter der Bevölkerung der über 80-jährigen liegt ihre Verbreitung bei über 20 Prozent.

Demenz bei Alzheimer

Die Alzheimer-Krankheit ist die häufigste Form von Demenz und soll deshalb noch einmal genauer betrachtet werden. Es handelt sich bei Alzheimer um eine hirnorganische Erkrankung, die nach dem Neurologen Alois Alzheimer benannt wurde. Er beschrieb Alzheimer erstmals wissenschaftlich im Jahr 1906. Bereits er stellte eine Korrelation zwischen Entwicklung von Alzheimer und dem Lebensalter fest. Je älter ein Mensch wird, desto wahrscheinlicher erkrankt er an Alzheimer. Nur sehr selten sind die betroffenen Patienten jünger als 60 Jahre. Hierin findet sich ein wichtiger Unterschied zu anderen Formen von Demenz: Alzheimer beginnt meist schleichend im fortgeschrittenen Lebensalter und die Symptome verschlechtern sich erst im Verlauf. Die vaskuläre Demenz beispielsweise setzt häufig plötzlich ein und nimmt in Schüben zu.


Die Alzheimer Krankheit ist gekennzeichnet durch eine Degeneration der Nervenzellen und Nervenkontakte, bei der sich im Gehirn Eiweiß ablagert. So kann man bei Patienten mit Alzheimer deutlich mehr Amyloid-Plaques nachweisen, als üblich. Die organischen Veränderungen führen dazu, dass die bereits vorgenannten Symptome auftreten, da die Funktionstüchtigkeit des Hirns strukturell eingeschränkt wird. Umso wichtiger ist es für Patienten mit Alzheimer, ein verlässliches Umfeld zu genießen. Hilfe und Unterstützung sind wichtige Zutaten, um trotz Alzheimer eine gewisse Lebensqualität zu bewahren.


Der Verlauf von Alzheimer ist mit dem hier eingangs beschriebenen Verlauf einer Demenz identisch. Anfangs können Alltagsaufgaben gewohnt ausgeführt werden. Komplikationen zeigen sich nur bei komplizierteren Herausforderungen. Die Unfähigkeit, komplexe Zusammenhänge nachzuvollziehen oder vielschichtige Aufgaben zu lösen, steigert sich mit zunehmender Degeneration des Gehirns, bis hin zu Sprachstörungen, Erinnerungslücken und Orientierungslosigkeit, was wiederum zu Verwirrung und Unruhe führt. Im fortgeschrittenen Stadium von Alzheimer beschränkt sich die Sprache der Patienten auf nur noch wenige Wörter oder Laute. Die Kontrolle über den Körper geht verloren und Versteifungen sind möglich. Da auch die Anfälligkeit für Infektionen steigt, ist dies die häufigste Todesursache von Menschen mit Alzheimer. Deshalb gilt Alzheimer selbst nicht als tödliche Krankheit.

Tipps zur Pflege an Angehörige

Leider sind nur wenige Formen von Demenz reversibel (umkehrbar) und nur einige weitere Formen in einem begrenzten Maß therapeutisch hemmbar. Versteht man Medizin und Therapie aber als das Ziel, Leidensdruck zu senken, lässt sich vor allem im Umfeld der von Demenz betroffenen Menschen viel bewirken. Nämlich indem man auch die Menschen behandelt, die mit dem eigentlichen Patienten in engem Kontakt stehen. Durch die Pflege erleiden sie nicht selten selbst psychische Erkrankungen, weil sie eigene Bedürfnisse kontraproduktiv zurückstellen und Informationen zu Demenz vorrangig das Leiden der unmittelbar Betroffenen thematisieren.


Aber ganz von vorn: An erster Stelle steht bei der Behandlung dieser Erkrankung bzw. Erkrankungen im Zusammenhang mit Demenz die gründliche Aufklärung über den Verlauf. Dieser kann im Einzelfall ganz anders sein, als man es hier und dort berichtet bekommen oder gelesen hat. Die Erfahrung zeigt, die Auswirkungen von Demenz variieren ganz nach persönlichen Voraussetzungen. 


Die richtige Pflege bei Demenz erfordert daher auch, dass auch die Angehörigen persönlich bei einer Fachstelle vorstellig werden, nicht bloß Vertreter oder Beauftragte. Die gründliche Aufklärung über die vorliegende Erkrankung ist Voraussetzung, damit Angehörige Verständnis aufbringen und auch ungeahnte Fragen offen stellen können. Verständnis etwa dafür, dass von Demenz betroffene Personen nicht nur für Handlungen, sondern auch Reaktionen viel mehr Zeit benötigen. Dass sie oft nicht in der Lage sind, ihre Emotionen und die der anderen einzuordnen und dass es wichtig ist, Gefühle zu spiegeln und zu erklären. Kann man beispielsweise erfassen, welche Stimmung hinter einer Halluzination steckt, können die Angehörigen darauf eingehen. Andernfalls lösen Ermahnungen und emotionale Wogen eher Unruhe und Resignation aus.


Menschen, die an Demenz erkrankt sind, fühlen sich daher häufig nicht richtig verstanden, empfinden Regeln und Zurechtweisungen als Herumkommandieren und Bevormundung. Die Gründe für dieses Verhalten ihrer Mitmenschen können sie meist nicht mehr nachvollziehen, sehr wohl aber ihre eigenen Wünsche äußern. Aus ihrer Sicht scheint es somit häufig so, als seien ihnen alle Sehnsüchte unverschuldet verwehrt. Ihnen werden aber alle absichtlichen Fehler und Schwächen vorgehalten, die sie jedoch nicht erinnern können. Deshalb reagieren Menschen mit Demenz häufiger aggressiv, was es für alle Beteiligten umso schwieriger macht. 


Um die richtige Einstellung, Kommunikationsweise und Einsicht zu finden, ist daher die therapeutische Einbeziehung der Angehörigen bzw. Pflegenden äußerst ratsam. Ein Therapeut kann beispielsweise eine einfach strukturierte Kommunikation im mittelschweren Stadium der Demenz vermitteln. Denn sich daran zu gewöhnen, was man klar verständlich und kurz formuliert mitteilen kann, muss erst trainiert werden. Statt „Mach bitte den Fernseher aus und komm zum Essen an den Tisch.“, sollte es heißen: „Mach bitte den Fernseher aus.“ und später „Komm an den Tisch.“ 


Die Fähigkeit Mimik und Gestik zu interpretieren, verlieren Demenzkranke hingegen nicht. Die Körpersprache spielt deshalb auch eine wichtige Rolle im gemeinsamen Umgang. Es ist wichtig, auf Drohgebährden zu verzichten. Die Stimme in jedem Fall ruhig zu halten, ebenso wie ein Lächeln jederzeit Zuneigung und Friedlichkeit signalisiert. Diese Botschaften werden noch lange Zeit verstanden. Dies sind aber nur einige Beispiel für das große Potenzial, welches man durch angepasste Umgebung und Umgang mit Betroffenen nutzen kann.


Ganz wichtig zu betonen ist, Angehörige sollen nicht nur professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, um dem an Demenz erkrankten Menschen in ihrem Umfeld besser beistehen zu können, sondern um auch selbst gestützt zu werden. Zu oft geraten sie in den Hintergrund, obwohl sie tagtäglich enormen Belastungen, Ängsten, Stress und Sorgen durch die Pflege und den bevorstehenden Schicksalsschlag ausgesetzt sind. Darüber muss geredet und darauf vorbereitet werden. Deshalb ist professionelle Hilfe unbedingt notwendig. Auch die Teilnahme an Angehörigenkreisen (siehe Termine unter Events) ist ratsam, um mit Leidensgenossen sprechen und sich austauschen zu können. Die Erfahrung, mit der Belastung nicht alleine zu sein, macht einen großen Unterschied.

Medikamente bei Demenz

Neben therapeutischen Maßnahmen wird Demenz medikamentös je nach Form und Verlauf auf verschiedene Weisen begleitet. Seit einigen Jahren gibt es Mittel, sogenannte Antidementiva (bspw. Donepezil, Galantamin, Rivastigmin, Memantin), welche je nach Form der Demenz gute Verzögerungseffekte erzielen können. Diese Effekte wirken bei frühzeitiger Diagnose etwa ein bis zwei Jahre. Bei vaskulärer Demenz ist zudem auch eine Behandlung wie bei chronischen Gefäßerkrankungen gängig. Deutlich einiger ist sich die Medizin hinsichtlich der kognitiven Forderung der betroffenen Person. Eine solche Intervention ist im Rahmen einer Ergotherapie möglich, beispielsweise in Form von Gedächtnistraining oder Biografiearbeit.


Im späteren Verlauf nützen die Antidementiva nach derzeitigen Erkenntnissen kaum. Auch der Einsatz von pflanzlichen Mitteln wie Knoblauch oder Ginkgo ist umstritten und nicht gesichert als wirksam lindernd nachgewiesen; wenngleich Fälle mit guten Effekten belegt sind. Ein anderer Ansatzpunkt ist daher, den Verlauf der Demenz zu erleichtern. So können Schlafhilfen verordnet oder Antidepressiva eingesetzt werden, um Menschen mit Demenz je nach Verfassung den Leidensdruck zu minimieren. Auch moderne Therapieverfahren wie die Gleichstomtherapie tDCS können beitragen, kognitive Fähigkeiten und Alltagstauglichkeit zu erhalten.

Weitere Hilfe und Informationen

Wünschen Sie mehr Informationen zum Thema Demenz, zählen Sie zu den Angehörigen oder befürchten Sie gar selbst eine Demenz bei sich, zögern Sie nicht Kontakt zu uns aufzunehmen, Fragen an uns zu richten oder Hilfe in Anspruch zu nehmen. Im Zentrum für Seelische Gesundheit Chemnitz bieten wir neben einem fundierten Screening sogleich die Anbindung an einen Facharzt für Psychiatrie und können gegebenenfalls auch weitere Experten wie Neurologen hinzuziehen, um die Diagnose und Begleitung zu sichern. Neben der Früherkennung und ärztlichen Begleitung ist zudem therapeutische Hilfe möglich. Auch dies kann unser Fachgebiet der Psychiatrie und Psychotherapie leisten; ebenso wie die Verordnung einer passenden Ergotherapie zum Erhalt kognitiver Fähigkeiten.


Weitere Leistungen im ZSG Chemnitz bilden die Gleichstomtherapie tDCS, zu welcher wir Sie bei kognitiven Defiziten gern beraten. Bei Fragen von Angehörigen, beispielsweise zur Pflege oder Besonderheiten der jeweiligen Demenzen, eignen sich hingegen unsere regelmäßigen Angehörigenabende. Zu diesen kostenfreien Veranstaltungen kommen Sie leicht mit anderen Angehörigen ins Gespräch. Berichte über die Behandlung, Diagnose, Tipps zur Pflege und den allgemeinen Verlauf der Krankheit im jeweiligen Einzelfall können in diesem Rahmen vertraulich auf Augenhöhe besprochen werden, ohne den Zeitdruck einer Sprechstunde fürchten zu müssen. Zudem erhalten Sie hierbei nicht nur hilfreiche Informationen, sondern zugleich wichtige, seelische Unterstützung.


Als zentrale Anlaufstelle zu Informationen rund um Demenzen möchten wir an dieser Stelle zudem das Demenznetzwerk hervorheben. Drittens empfehlen wir die umfangreichen Veranstaltungen, welche seit 1994 anlässlich des Welt-Alzheimertages stattfinden. Dieser Tag wiederholt sich jährlich am 21. September und wird hierzulande durch die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. vertreten.


Screening
Share by: