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Psychiater, Psychologe und Psychotherapeut

Psychiater, Psychologe und Psychotherapeut

Patienten, die eine Überweisung vom Hausarzt oder Neurologen an einen Psychiater oder Psychologe haben, fällt es oft schwer beide Berufsgruppen auseinanderzuhalten. Mitunter werden die Bezeichnungen Psychiater, Psychologe und Psychotherapeut sogar synonym verwendet. Doch wenn das falsch ist, was ist ein Psychiater und was ist ein Psychologe? Worin besteht der Unterschied und was macht der Psychotherapeut?

Psychiater haben Medizin studiert

Ein Psychiater (der mit dem "A" im Wort) ist im Unterschied zum  Psychologen ein studierter Mediziner, also ein Arzt,  der sich zum entsprechenden Facharzt hat ausbilden lassen. Als ein solcher Facharzt für Psychiatrie beschäftigt sich der Psychiater mit der medizinischen Diagnose, Behandlung und Erforschung von psychischen Störungen. Seit 1994 beinhaltet die Ausbildung zum Facharzt für Psychiatrie auch die Psychotherapie, sodass es im Tätigkeitsbereich Überschneidungen zum als Psychotherapeut tätigen Psychologe gibt.

Psychologen haben Psychologie studiert

Psychologen sind hingegen Personen, die erfolgreich ein Diplom oder einen Masterabschluss in Psychologie erlangt haben. Sie können in verschiedenen Bereichen tätig werden, auch außerhalb des Gesundheitswesens und nicht als Psychotherapeuten, wie etwa in der Gesellschaftsforschung oder der Wirtschaft. Haben die Psychologen nach ihrem akademischen Abschluss eine Ausbildung zum Psychotherapeuten abgeschlossen, können sie wie Psychiater aber auch Psychotherapie ausüben, also die Diagnose und Behandlung psychischer Beschwerden durch anerkannte, geprüfte Methoden der Psychotherapie vornehmen.Der Psychologe bietet zudem sozial bedeutsame Leistungen wie Familien- oder Paartherapie, die ein Psychiater mangels klinischer Relevanz in der Regel nicht anbietet.

Psychotherapie als Schnittmenge

Wie lässt sich der Begriff Psychotherapeut mit Psychiatern und Psychologen vereinbaren? Den vorgenannten Beschreibungen folgend, können sowohl Psychiater sowie Psychologen als Psychotherapeuten tätig sein und Psychotherapie anbieten. In jedem Fall müssen die praktizierenden Personen aber eine Zulassung zur Heilkunde (Approbation) besitzen, die es gestattet, Psychotherapie gemäß Psychotherapeutengesetz ausüben zu dürfen.

In diesem Sinne handelt es sich beim Psychotherapeuten um eine Spezialisierung beider Berufsgruppen. Der Mediziner erlangt die Zulassung nach dem Medizinstudium mit der Ausbildung zum Facharzt und kann Medikamente verschreiben, die sogenannten Psychopharmaka. Der Psychologe muss die Ausbildung für die Psychotherapie an das Studium der Psychologie anschließen und widmet sich auch der Behandlung von Menschen, die im klinischen Sinne nicht krank sind. Mögliche Fragestellungen können Themen wie Liebe, Motivation oder Glück betreffen.

Honorar von Psychiater und Psychologe

Differenzieren lassen sich Psychiater und Psychologen auch durch andere Merkmale, wie etwa das Honorar: In der Regel erhält der Arzt sein Honorar auf Basis der Anzahl behandelter Patienten, während der Psychologe, der als Psychotherapeut niedergelassen ist, sich meist nach Gesprächsdauer honorieren lässt.

Zudem widmet sich der Psychiater eher einzelnen Menschen, weil selten eine Gruppe von Personen an identischen Symptomen erkrankt. Der Psychologe hingegen kann auch einer Gruppe von Menschen auf einmal helfen, etwa wenn er im Dienst eines Unternehmens das Arbeitsklima und die Motivation verbessern soll. - Auch an diesem Beispiel zeigt sich, dass der Psychologe weniger auf das klinische Fach beschränkt ist. Als Psychotherapeut können aber beide Vertreter sehr wohl Psychotherapie in Gruppen durchführen.

Fazit: Psychiater und Psychologen haben also teilweise überschneidende Aufgabenfelder, vor allem in der Psychotherapie, aber einen grundlegend unterschiedlichen Werdegang. Sie behandeln ähnliche Probleme und widmen sich ähnlichen Fragen aus zwei verschiedenen Wissenschaften heraus – der Medizin sowie der Psychologie.

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