Wenn Schüler und Lehrer derzeit den Unterricht online fortführen, warum dann nicht auch Patienten und Behandler? Unser Team bereitet aktuell die Möglichkeit der Videosprechstunde online vor.
Virtueller Praxisbesuch im Internet
Es muss nicht nur ein Virus sein, das gegen den persönlichen Kontakt spricht. Auch eine ganze Reihe anderer Szenarien sind denkbar, in denen es sinnvoll ist, dass sich Patienten und Behandler zumindest virtuell verabreden können. Diese Option besteht nun auch für die Patienten von Diplom-Psychologin Susanne Helbig und Oberarzt Andreas Bauer im ZSG Chemnitz. Die beiden hier ansässigen Praxen führen derzeit die Videosprechstunde ein. Dies ist eine moderne Methode, um Sprechstunden in Bild und Ton über das Internet abzuhalten.
Internet und Schweigepflicht?
Eine Frage, die sich beim Thema Internet schnell aufdrängt: Wie wird beim Videochat zwischen Patient und Behandler die Schweigepflicht gegenüber Dritten gewahrt? Das funktioniert in unserem Fall durch die Technologie der "Web Real Time Communication" und einer zeitgemäßen SSL-Verschlüsselung. Bei dieser Art des Datenaustausches gibt es nur zwei Parteien, zwischen denen die Daten für Ton und Bild auf verschlüsselte Weise ausgetauscht werden. Und das sind die Gesprächspartner mit Ihren Computern. Ein externer Server, auf welchem das Gespräch wie bei vielen Videodiensten temporär gespeichert wird, ist also nicht im Spiel. Die Verschlüsselung der Daten sorgt zusätzlich für Sicherheit nach geltenden, aktuellen Standards zum Datenschutz.
Ablauf der Videosprechstunde
Um die Videosprechstunde von Zuhause aus zu starten, benötigt man übrigens nicht nur einen mit dem Internet verbundenen PC oder Laptop sowie eine Webcam oder integrierte Kamera samt Mikrofon, sondern auch ein von der jeweiligen Praxis vergebenes, individuelles Passwort. Mit diesem ist der Zutritt in ein virtuelles Sprechzimmer möglich, welches einfach wie eine übliche Internetseite im Browser aufgerufen wird. Dort begegnen sich dann beispielsweise Therapeutin und Patient, jeweils von ihren Computern aus, zu einem fest verabredeten Termin virtuell. Am Ende des gemeinsamen Gesprächs, welches die Webcam gegenseitig als Video übermittelt, wird das virtuelle Sprechzimmer einfach wieder verlassen.
Persönlicher Kontakt ist unersetzlich
Bereits in den nächsten Tagen sollen testweise die ersten Sprechstunden online durchgeführt werden. Sicherlich ist dieses Mittel aber nicht in jedem Fall geeignet. Befürchtungen, uns nun nur noch über das Internet erreichen zu können, müssen Patienten also nicht haben. Im Gegenteil: Für welche Patienten dieser Dienst generell zur Verfügung steht, entscheiden die verantwortlichen Behandler gewissenhaft von Fall zu Fall. Es ist nicht beabsichtigt, die persönliche Behandlung durch die Videosprechstunde im großen Maßstab einzuschränken oder die Maßstäbe der Behandlungsqualität durch Innovation zu beeinträchtigen. Der persönliche Kontakt ist und bleibt unersetzlich und so verstehen wir die Videosprechstunde vielmehr als eine wertvolle Behandlungsalternative für Einzelfälle sowie unter besonderen Umständen.